Kein Verzicht auf Gender-Sprache

Die AfD-Fraktion Herdecke hatte in der Ratssitzung am 22.09.2022 den Antrag „Verzicht auf ‚Gender-Sprache‘“ gestellt. (1)

Dieser AfD-Antrag wurde von allen Fraktionen – bei einer Enthaltung – abgelehnt.

Der CDU-Vertreter Wicker holte langatmig aus und langweilte mit den üblichen auswendig gelernten populistischen Hetzparolen gegen die AfD.

Sein Vorwurf, der AfD-Fraktionsvorsitzende Oliver Haarmann habe an einigen Sitzungen nicht teilgenommen, lief ins Leere.

Die wenigen Abwesenheiten des AfD-Fraktionsvorsitzenden waren stets entschuldigt und nachvollziehbar. Bei zwei Terminen und jeweils zwei gleichzeitig stattfindenden Veranstaltungen war es schlichtweg nicht möglich, an beiden Terminen anwesend zu sein.

Dass jemand berufs- oder gesundheitsbedingt fehlt, kommt in allen Fraktionen vor. Dass man – gerade in Corona-Zeiten – in einem solchen Fall der Sitzung fernbleibt, ist geboten und zeugt von Verantwortungsbewusstsein. So etwas bei nur einer(!) Fraktion anzuprangern, zeigt Wickers nur mäßig gut ausgeprägtes Sozialverhalten.

Seine Blamage machte Wicker perfekt, als er sein „Argument“ gegen den AfD-Antrag zum Verzicht auf Gender-Sprache vorbrachte: Der Antrag würde von der CDU abgelehnt, weil er von der AfD sei.

Die AfD-Fraktion findet diese „Argumentation“ nicht nachvollziehbar und entscheidet weiterhin auf Grund von Inhalten, Fakten und dem Nutzen für die Herdecker Bürger.

Auch der Grüne Disselnkötter lehnte den Antrag zum Verzicht auf Gender-Sprache für seine Fraktion ab, da dieser aus der „Mottenkiste der Geschichte“ stamme.

Dies war wenig überraschend, denn Disselnkötter gendert gerne und oft.

Seinen bisherigen Tiefpunkt erreichte er dabei, als er in einer zurückliegenden Sitzung das Neutrum „Kind“ genderte und von „KinderInnen“ sprach.

Die SPD-Vertreterin Dr. Büteführ wurde schlichtweg beleidigend und sagte, dass der Antrag „intellektuell noch viel Luft nach oben“ habe. Sie äußerte weiterhin, dass der Antrag per „copy und paste“ von einem AfD-Verteiler auf Bundesebene stamme. Belege dafür lieferte sie keine.

Der Antrag stammt nicht von einem solchen Verteiler. Aber selbst wenn es so wäre, wäre das in Ordnung, da sich die Frage des Verzichts auf die sogenannte „Gender-Sprache“ leider in sehr vielen Gemeinden und Kreisen stellt. Und das Rad muss schließlich nicht jedes Mal neu erfunden werden.

Der AfD-Fraktionsvorsitzende Oliver Haarmann kommentiert wie folgt:

„Immer mehr Leute kommen zur AfD und schildern uns ihre Sorgen und Nöte.

Und wir setzen uns gerne für diese Leute ein.

Wir sprechen mit unseren bisher 17 Anträgen bzw. Anfragen die Probleme in Herdecke an, die die anderen Parteien lieber totschweigen würden.

Und die große Mehrheit der Bürger möchte eben auch keine durch nichts legitimierte ‚Gender-Sprache‘, die einer Verstümmelung der deutschen Sprache gleichkommt. (2)

Alleine in der letzten Ratssitzung haben wir mit dem Antrag zum Verzicht auf ‚Gender-Sprache‘ und unserer Anfrage zur Blackout-Vorsorge in Herdecke zwei Themen adressiert, die die Bürger beschäftigen.

Von allen anderen Fraktionen gab es dagegen keinen Antrag und keine Anfrage auf der Tagesordnung. (3)

Im Gegensatz zu den anderen Fraktionen ignorieren wir nicht den Bürgerwillen. Wir kämpfen weiter für die Interessen und Anliegen unserer Herdecker Bürger!“

Quellen:

(1) https://afd-herdecke.de/wp-content/uploads/2022/09/2022-08-21-Antrag-Verzicht-auf-Gender-Sprache.pdf

(2) https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/grosse-mehrheit-laut-umfrage-gegen-gendersprache-17355174.html

(3) https://sessionnet.krz.de/herdecke/bi/si0057.asp?__ksinr=1245

Verzicht auf Gender-Sprache

Die AfD-Fraktion Herdecke stellt in der Ratssitzung am 22.09.2022 den Antrag „Verzicht auf Gender-Sprache“, der wie folgt lautet:

„Der Rat möge folgendes beschließen:

Im amtlichen Gebrauch der Stadt Herdecke sind ausschließlich die grammatisch korrekten Formen, wie sie vor dem Aufkommen der so genannten gendergerechten Sprache üblich waren, zu verwenden.

1.)     Die Verwendung von Asterisk („Gender-Stern“), Unterstrich („Gender-Gap“), Doppelpunkt oder anderen verkürzten Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen hat zu unterbleiben.

2.)     Die Verwendung bislang unüblicher substantivierter Partizipien (z.B.: Backende, statt Bäcker; Mitarbeitende, statt Mitarbeiter usw.) ist möglichst zu vermeiden.

3.)     Sprachunökonomische Dopplungen (wie z.B.: Hausmeisterinnen und Hausmeister / Soldatinnen und Soldaten usw.) sollten nicht gehäuft verwendet werden.“

Der Fraktionsvorsitzender Oliver Haarmann begründet den Antrag wie folgt:

„Einfachheit und Verständlichkeit einer Sprache sind ein hohes Gut. Jeder staatlich Bedienstete hat die Verpflichtung zur eindeutigen und klaren sowie insbesondere korrekten Verwendung der deutschen Amtssprache.

Es ist bedenklich, wenn öffentliche Verwaltungen und Firmen sowie Teile des öffentlich rechtlichen Rundfunks sich anmaßen, die amtlichen Regeln der deutschen Sprache zu manipulieren und zu missachten.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung stellte hierzu jüngst Folgendes fest:

‚Der Rat für deutsche Rechtschreibung bekräftigt in seiner Sitzung am 26.03.2021 seine Auffassung, dass allen Menschen mit geschlechtergerechter Sprache begegnet werden soll und sie sensibel angesprochen werden sollen.

Dies ist allerdings eine gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Aufgabe, die nicht allein mit orthografischen Regeln und Änderungen der Rechtschreibung gelöst werden kann.

Das amtliche Regelwerk gilt für Schulen sowie für Verwaltung und Rechtspflege. Der Rat hat vor diesem Hintergrund die Aufnahme von Asterisk (‚Gender-Stern‘), Unterstrich (‚Gender-Gap‘), Doppelpunkt oder anderen verkürzten Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen im Wortinnern in das Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung zu diesem Zeitpunkt nicht empfohlen.‘ (1)

Es drängt sich der Verdacht einer ideologischen Motivation der Gendersprache auf, welcher die Stadt Herdecke nicht nacheifern sollte.

Dies umso weniger, als dass Gendersprache ein elitäres Phänomen ist, das außerhalb urbaner linksliberaler Kreise weder gesprochen noch recht verstanden wird: Gendern spaltet die Sprachgemeinschaft.

Laut einer Umfrage von Infratest Dimap lehnen zwei Drittel der Deutschen Gendersprache ab. Dies gilt sogar für eine knappe Mehrheit der Anhänger der Grünen. (2)

Auch für Menschen, die sich die ohnehin schwer erlernbare deutsche Sprache gerade aneignen, stellt Gendersprache eine zusätzliche Hürde dar.

Zur Geschlechtergerechtigkeit kann Gendersprache insofern auch kaum einen Beitrag leisten, als das grammatische vom biologischen Geschlecht grundsätzlich unabhängig ist.

In einem Aufruf aus dem Juli 2022 weisen Dutzende von Sprachwissenschaftlern und Philologen die ‚Bewertung des generischen Maskulinums als diskriminierende Sprachform‘ zurück.(3)

Die AfD-Fraktion spricht sich in diesem Sinne für sprachliche Einfachheit, Klarheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt aus.“

Quellen:

(1) https://www.rechtschreibrat.com/geschlechtergerechte-schreibung-empfehlungen-vom-26-03-2021/

(2) https://m.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/grosse-mehrheit-laut-umfrage-gegen-gendersprache-17355174.html

(3) https://www.linguistik-vs-gendern.de/?fbclid=IwAR0mFhlx2SHczZyvHrGX-VdeslT-t86zlKwhYo_lKqRiQBFc3vdOB4CIsnY